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Bericht Alena, Joy, Elina, Sinja und Anuschka (Kurzeinsatz) März 2024

Hallo zusammen

Wir (Anuschka, Joy, Elina, Sinja und Alena) sind fünf junge Frauen im Alter von 19 und 20 Jahren, wohnhaft im Kanton Bern. Vier von uns haben eine Ausbildung als Fachfrauen Gesundheit abgeschlossen. Anuschka hat die Lehre zur Kauffrau absolviert. Wir sind alle sehr reisefreudig und hatten uns entschieden einen Kurzeinsatz zu machen, um in einem Land mitzuwirken, welches bekanntlich unter Armut lebt, und gleichzeitig eine neue und für uns fremde Kultur kennenzulernen.

In der Schweiz gehören wir verschiedenen Freikirchen an, worin wir uns auch in unterschiedlichen Gebieten investieren.

Unser Einsatz
Wir durften während 3 Monate in Mbalizi einen Kurzeinsatz vollführen und hatten anfänglich dieser Zeit für zwei Wochen die Möglichkeit die verschiedenen Projekte/Einrichtungen der Mbalizi Evangelistic Church zu besuchen und daraufhin zu entscheiden in wessen Bereich wir uns gerne in den nächsten zwei Monaten investieren möchten. Dazu gehörten das Spital in der Nachbarortschaft Ifisi, das Sozialprojekt Amsha, in wessen wir zwei Tage Einblick hatten und mit einer Sozialarbeiterin die Jugendlichen besuchten und mit ihnen Gespräche über ihre Probleme (Alkohol-/Drogenprobleme, Familienprobleme etc.) führten, sowie auch die Primaryschool Sunrise in Songwe. Am Ende dieser zwei Wochen entschieden wir uns, unsere Zeit in die Schule zu investieren, da wir darin am meisten Eigeninitiative übernehmen, Ideen einbringen und mehr Verantwortung übernehmen konnten.

Joy, Sinja und Anuschka hatten sich für eine der beiden Kindergartenklasse entschieden, Elina und Alena bevorzugten die erste Klasse.

Im Kindergarten bestand der Alltag vor allem aus Spielen mit den Kindern sowohl auch den Kindern die Zahlen und Buchstaben beizubringen (schreiben und sagen).

In der ersten Klasse halfen wir der Lehrerin während des Unterrichts die Schulbücher vorzubereiten, da diese lediglich aus leerem Papier bestanden. Bedruckte Schulbücher, wie wir sie aus der Schweiz kennen, gibt es hier nicht bzw. diese sind für eine 600-köpfige Schule zu kostspielig. Zudem unterstützten wir beim Korrigieren der Hefte. Teilweise übernahmen wir selbst Unterrichtsteile und unterrichteten die Kinder. Weil die Schule eine englischsprachige Schule ist, war die Sprachbarriere nicht so gross, da wir alle gute Englischkenntnisse haben. Ausserdem gestalteten wir inner- und ausserhalb der Schulzeiten viele Plakate und ähnliches um das Klassenzimmer zu schmücken. Wir bastelten aus Karton ein Memory mit Zahlen und Buchstaben und brachten dies den Kindern bei. Was für die Kinder das Wichtigste war: präsent sein und ihnen Zeit und Zuwendung schenken. Für sie ist es ungewöhnlich, so viel Zuwendung zu erhalten, denn viele Kinder kennen das von Zuhause nicht. Dies merkt man teilweise ziemlich gut, wenn man von zehn Kindern umzingelt ist und alle rufen „Mimi beba“, was auf Swahili „Heb mich hoch“ oder „Trag mich“ heisst.

 

Apropos Sprache: Die Sprache zu lernen machte uns grosse Freude und nicht nur wir freuen uns sondern auch den Einheimischen. Für sie ist es eher ungewöhnlich, dass Menschen aus einem anderen Land ihre Sprache lernen. Wir lernten Swahili sicherlich durch das Sprechen mit den Einheimischen, jedoch aber auch mit unserem Swahili Lehrer. Jeden Tag blieb jemand Zuhause für den Swahili Unterricht. Die jeweilige Person hatte morgens zwei Stunden Unterricht und ging am Nachmittag in die Hope Group (Waisenkinder Projekt). Am Mittwoch wurden wir alle gemeinsam unterrichtet und nachmittags gingen wir jeweils mit Jugendlichen Volleyball spielen im Amsha (Jugend Sozialprojekt).

Nun sind die drei Monate bereits vergangen und für uns ist die Rückreise in die Schweiz angesagt. Wir verlassen dieses Land nur ungern, denn die Kultur und die Einheimischen, welche zu Freunden wurden, sind uns während des Aufenthaltes sehr ans Herz gewachsen.

 

„Anuschka, was nimmst du von dieser Zeit mit?“
Ich erlebe die Menschen hier sehr gastfreundlich und grosszügig. Sie geben sehr gerne und es macht ihnen grosse Freude, auch wenn sie nicht viel haben. Sie sorgen sehr für ihre Mitmenschen. Ich möchte dies von ihnen lernen und unsere Mitmenschen lieben, wie sie es besser können, und wie uns auch Jesus darin ein Vorbild war.

Wie erwähnt, haben die Menschen hier wenig. Dies zu sehen lässt mich unseren Standard in der Schweiz sehr schätzen und einsehen, wie gesegnet wir sind! Ausserdem wird mir nun bewusst, dass wir aus kleinsten Dingen Probleme schaffen, was völlig ungerechtfertigt ist, da es Menschen gibt, wie beispielsweise hier, die wirklich grosse Probleme haben und um ihr Überleben fürchten. Unser Luxus ist so gross, dass wir die kleinen Dinge nicht mehr schätzen.

„Joy, was ist das Lustigste was du hier erlebt hast?“
Swahili sprechen fällt uns von Tag zu Tag einfacher und wir verstehen immer mehr. Jedoch gibt es ab und zu immer noch Fehler und Missverständnisse.

Vor ein paar Wochen ist aus dem Avocado Baum, welcher in unserem Garten steht, ein junger, noch nicht flügger Vogel, aus dem Nest gefallen und hat sich das Genick gebrochen. Wir haben ihn unter dem Baum vergraben und sein Grab mit einem Kreuz und Blumen geschmückt. Ein paar Tage später kam der Gärtner des Areals zu uns und fragte Elina, wen wir denn hier vergraben haben. Sie wollte sagen, dass da ein Vogel unter der Erde liegt, Vogel heisst Ndege. Stattdessen sagte sie Ndugu und realisierte erst ein paar Minuten später, dass sie gesagt hatte, dass ein Verwandter begraben wurde (Verwandter = Ndugu).

„Alena, was hat dir am meisten Schwierigkeiten bereitet?“
Menschen zu sehen, welche in Armut leben fand ich nicht einfach. Es war herzzerbrechend, in welchen Umständen die Menschen zum Teil lebten. An eine Situation kann ich mich besonders erinnern. Es war Samstagmorgen und wir durften Markus Lehner zuschauen, wie er der ärmsten Schicht (darunter Blinde, Kranke und ältere verwitwete Frauen) Geld verteilte, damit sie die Woche besser überstehen konnten. Zu wissen, dass diese Menschen nichts haben und zudem mit einer schweren Lebenssituation zu kämpfen haben, machte mich/uns traurig. Jedoch war es auch sehr berührend zu sehen, wie dankbar die Leute dafür sind und dass sie trotz ihrer Umstände ein strahlendes und echtwirkendes Lächeln auf ihre Lippen bringen.

„Elina, welches sind positive und negative Aspekte, wenn man zu fünft einen Einsatz macht?“
Klar, war es schön während meinem Einsatz vier meiner Freundinnen dabeizuhaben. Den gemeinsamen Austausch nach einem langen erlebnisreichen Tag schätzte ich besonders. All die schönen sowie prägenden Ereignisse nochmals durchzugehen half mir, all dies zu verarbeiten. Ausserdem denke ich, dass ich die Sprache so schneller lernen konnte. Wenn fünf Menschen zuhören, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass Wörter und Sätze auf Swahili bei irgendjemand hängen bleibt, woraufhin wir auch voneinander lernen und profitieren können.

Dadurch dass wir sehr viel Zeit miteinander verbrachten haben, kostete es uns etwas mehr Mut, unsere Komfortzone zu verlassen und Dinge alleine anzugehen. Dass ist für mich der einzige negative Punkt von unserem Einsatz zu fünft.

„Sinja, was wirst du am meisten hier vermissen?“
Ich werde am meisten die aufgestellte und gastfreundliche Art der Tansanier vermissen und natürlich die tolle und lustige Zeit, die wir zu fünft als Freundinnen verbracht haben. Aber auch die grüne Natur und die vielen frischen Früchte werden mir fehlen. Zudem, werde ich das warme Wetter vermissen. Nicht zu vergessen das liebe MEC-Team, das uns liebevoll aufgenommen hat und uns immer unterstützt hat. Danke an dieser Stelle an alle, die uns in dieser Zeit begleitet haben.

 

Highlights
Viele Menschen in Tanzania haben nie die Möglichkeit den Ort zu verlassen, in welchem sie wohnen. Die Waisenkinder der Hope durften dies jedoch erleben; ein Wochenende in Matema und für sie, wie auch für uns, war es das totale Highlight. Matema ist ein wunderschöner und paradiesischer Ort am Malawisee, welcher so gross ist, dass das andere Ufer nicht sichtbar ist.

Um sechs Uhr morgens sollte der Bus losfahren. Wir quetschten uns (60 Personen), unser Essen und Gepäck in einen 40-PlätzerBus und fuhren fünf Stunden durch Tanzania. Dort angekommen, es war sehr warm im und tüppig (im Gegenteil zu Mbalizi), hatten die Kinder, nachdem sie ihre Zimmer bezogen hatten, erstmals die Badekleider angezogen um sich im See abzukühlen. Ihre Freude am Baden war nicht zu übersehen. Überall wo man hinsah sah man lachende Gesichter und leuchtende Augen. Der Badeplausch dauerte jedoch nicht lange, denn die hohen Wellen (eher ungewöhnlich am Malawisee) und die tiefhängenden dunklen Wolken am Horizont kündeten Regen an. Sobald die ersten Regentropfen fielen, mussten wir aus dem Wasser. Aber die Zeit wäre doch viel zu schade sich „im Schärmen“ zu verkriechen und zu warten bis der Regen aufhört, wenn man durch das Baden sowieso schon Nass ist! Um sich warmzuhalten spielten wir im Regen Fussball und rannten um die Wette. Der Rest des Tages bestand aus Essen, Tanzen und wieder Essen. Am nächsten Morgen, von Regen glücklicherweise keine Spur mehr, wurde das Wasser bereits um acht Uhr morgens wieder warmgehalten. Die Zeit ging dabei vergessen und bald darauf war es bereits soweit zu Essen und aufzubrechen. Wohlbehalten und müde aber überglücklich kamen wir am Abend zurück in Mbalizi an.

 

Ein weiteres unserer Highlights ist das wöchentliche Volleyballspielen in der Amsha. Wir durften dadurch viele junge Leute kennenlernen und neue Freundschaften schliessen.

Nun endet unsere Zeit hier bereits und wir treten unsere Reise zurück in die Schweiz an. Wir möchten uns bedanken für die tolle Zeit und die gute Unterstützung und Zusammenarbeit von und mit den Missionaren und den Einheimischen!

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