Das AYC wurde ins Leben gerufen, um Jugendlichen in der Stadt Mbeya und Umgebung durch Begleitung, Beratung und Schulung neue Lebens- und Berufsperspektiven zu eröffnen. Wir ermutigen die jungen Menschen, Neues auszuprobieren, kleine Unternehmen zu gründen oder ihre berufliche Ausbildung zu planen und abzuschliessen.
Zahlen und Fakten
– 70 Jugendliche wurden aktiv betreut
– 22 Mädchen
– 48 Jungs
Momentan leben 7 Jugendliche auf dem Amsha Gelände.
Wir konnten 11 Jugendliche in Ausbildungen oder in schwierigen Umständen unterstützen.
Beim ersten Unihockeyturnier von Tansania wurden beide Kategorien, Kinder und Erwachsene, vom Amsha gewonnen.
Geschichten
Von Rosi:
Debora ist eine junge Frau anfangs 20, welche Halbwaise ist. Ihr Vater starb schon früh. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf. Seit über einem Jahr ist die Mutter jedoch von stark geschwollenen Beinen geplagt, so sehr, dass sie nichts mehr machen kann. Nun ist Debora für die Mutter und ihre drei kleineren Geschwister verantwortlich. Sie muss sich um die Lebensmittelkosten, die Miete und alle anderen notwendigen Dinge kümmern. Sie begann als Früchteverkäuferin zu arbeiten, merkte aber schnell, dass dies nicht das nötige Geld einbringt um ihrer Mutter einen Spitalaufenthalt zu ermöglichen. Sie entschied sich, zusätzlich in der Nacht auf den Strich zu gehen um anzuschaffen.
Ich suchte das Gespräch mit ihr und konnte sie dazu bringen, dass sie nicht mehr anschaffen geht. Auch klärte ich sie über die Gefahren und die möglichen Krankheiten auf. Ich brachte diesen Fall in unser Team und wir beschlossen, die erste Untersuchung der Mutter zu finanzieren.
Denn um die Lebensumstände dieser Familie zu verbessern, muss sich der Zustand der Mutter wieder bessern.
So ging sie in das Spital und es kam heraus, dass sie starke Probleme mit dem Herz hat. Da sie diese Probleme schon lange mit sich herumschleppt, wird der Heilungsprozess etwas dauern, aber sie sollte wieder auf die Beine kommen, um sich danach wieder selber um ihre Familie kümmern zu können.
Manchmal hilft es der jüngeren Generation, wenn in die ältere Generation investiert wird. Dadurch, dass es der Mutter besser gehen darf, muss Debora nicht mehr anschaffen und kann dann ihrem «normalen» Leben wieder nachgehen.
Von Faraja:
Im Jahr 2023 traf ich den 14-jährigen Winstone, einen Schüler einer Sekundarschule, welche ich betreue. Nach einer Reinigungsaktion, bei welcher er auch dabei war, kam er auf mich zu und fragte: „Kannst du mein Vater sein?“ Diese unerwartete Frage überraschte mich und ich wollte wissen, warum er das wollte. Winstone erzählte mir von seinem schwierigen Leben als Einwanderer aus Malawi. Er war auch nach Tansania gekommen, um seine Ausbildung fortzusetzen, nachdem sein Grossvater ihn aufgenommen hatte. Er sprach über die Armut in Malawi und die emotionalen Schmerzen, die er durch die Misshandlungen seiner Eltern erlitten hatte. Diese Erfahrungen hatten sein Selbstvertrauen stark beeinträchtigt und seine schulischen Leistungen negativ beeinflusst.
Um ihm zu helfen, begann ich regelmässig mit ihm zu sprechen und bot ihm psychologische Unterstützung an. Gemeinsam identifizierten wir die Gründe für seine schlechten Leistungen in der Schule und arbeiteten daran, indem ich ihm notwendige Schulmaterialien zur Verfügung stellte. Ich ermutigte ihn auch, regelmässig im Amsha an unserem Sportprogramm teilzunehmen, um Stress abzubauen.
Dank unserer gemeinsamen Anstrengungen hat sich Winstone’s Situation erheblich verbessert. Seine schulischen Leistungen sind gestiegen und er fühlt sich weniger einsam. Wir haben eine enge Beziehung aufgebaut, in der er offen über seine Sorgen sprechen kann. Im letzten Jahr hat Winstone die nationale Prüfung für die zweite Klasse abgelegt und wir hoffen auf gute Ergebnisse – ein Zeichen dafür, dass er auf dem richtigen Weg ist!
Von Maiko:
Godfrey ist ein 14-jähriger Schüler, der in Mbeya mit seiner Mutter aufwuchs, nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte. Als seine Mutter beschloss, mit einem neuen Partner zusammenzuleben, übernahm dieser zunächst die Verantwortung für die Kinder. Als die Mutter nach Busokelo (ca. 3 Fahrstunden entfernt) ging, um sich um ihre kranke eigene Mutter zu kümmern, liess sie Godfrey und seine Geschwister beim Stiefvater zurück. Dieser verliess die Kinder bald darauf und sie fanden sich in einer schwierigen Lebenssituation ohne ausreichende Nahrung wieder.
Nachdem Godfrey die siebte Klasse abgeschlossen hatte, konnte er aufgrund der schlechten Verhältnisse nicht zur Schule gehen. Er wurde von seinen Brüdern in einen anderen Ortsteil gebracht, wo er hoffte, eine Ausbildung zu machen, jedoch stattdessen mit Hausarbeiten beschäftigt wurde. Eine aufmerksame Krankenschwester aus der Nachbarschaft informierte mich über seine Situation und sein Bedürfnis nach Bildung. Daraufhin besprachen wir diesen Fall im Team und wir entschieden, dass es für ihn besser wäre er würde bei uns auf dem Gelände leben, wo wir ihn gezielt unterstützen können. Er kann in diesem Jahr die Erwachsenenbildung anfangen und somit im Oktober die Prüfung für die 1. und 2. Sekundarstufe ablegen.
Aktuelles:
Bau: Wir wollen in diesem Frühling mit dem Bau unseres «Hostels» starten. Ziel dieses Projektes ist es, obdachlose Jugendliche und junge Erwachsene von der Strasse zu holen. Wir möchten ca. 24 Schlafplätze anbieten, in welchen die Jugendlichen unterkommen können. Sie sollen einen maximalen Aufenthalt von 6-12 Monaten haben. In dieser Zeit werden diverse Programme angeboten, in welchen die Jugendlichen einen Beruf oder eine Tätigkeit erlernen können. Ebenfalls werden Lehrer aufgeboten, welche bei schulischem Nachholbedarf helfen. Nun sind wir mit den Spendengeldern soweit, dass mit den Grundbauten begonnen werden kann. Wir haben etwas mehr als einen Drittel des Gesamtbetrages zusammen.
Wer weitere Infos diesbezüglich haben möchte, darf sich gerne bei Severin Lehmann melden (severin.lehmann@hotmail.com).
Seminar: Vom 27. bis 28. Dezember 2024 fand auf dem Gelände von Amsha ein zweitägiges Seminar mit dem Oberthema „Familie“ statt.
Der erste Tag begann um 09:00 Uhr mit Umgebungsarbeiten, bei denen alle Teilnehmer gemeinsam aktiv wurden. In einer gross angelegten Aktion sammelten wir Abfall in der Umgebung unseres Geländes und pflanzten neue Bäume an besonders kahlen Stellen. Am Nachmittag standen verschiedene Teambuilding-Spiele auf dem Programm, die den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb der Gruppe förderten. Bei all diesen Aktivitäten wurde stets der rote Faden zum Hauptthema «Familie» gezogen. Am Abend versammelten wir uns, um gemeinsam einen Film zu schauen, gefolgt von einer angeregten Diskussion über die Inhalte.
Der nächste Morgen begann für die Frühaufsteher mit einer Bibelstudienlektion. Gegen 09:00 Uhr begrüssten wir mehrere Referenten, darunter einen, der das Grundprinzip einer Familie erläuterte und den biblischen Plan Gottes für Familien darstellte. Die anderen Referenten stellten ihre Unternehmen vor und erklärten, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Der erste Referent stellte seine eigene Erdnussbutter-produktion vor und zeigte den Prozess auf, sodass auch andere lernen konnten, dies selbst zu tun. Die zweite Referentin erklärte die Herstellung ihrer Säfte und gab Einblicke in ihre Ausgaben sowie Einnahmen.
Nach diesen spannenden Vorträgen genossen wir ein gemeinsames Mittagessen.
Den Abschluss des Seminars bildete am Nachmittag eine sportliche Aktivität, bei der die Teilnehmer zwischen Basketball, Volleyball und Unihockey wählen konnten.
Patenschaft:
Falls du eine Patenschaft übernehmen möchtest, oder jemanden aus deinem Umfeld kennst, der interessiert wäre, dann haben wir jetzt das ideale Format für dich. Untenstehend findest du einen Spendenkatalog, wo du siehst, mit welchem Betrag du welche Ausbildung oder Schulabschluss unterstützen kannst. Natürlich nehmen wir auch allgemeine Spenden, ohne direkten Bezug auf eine Ausbildung, sehr gerne an.
Alle Einzahlungen bitte mit dem Betreff «Amsha Patenschaft» machen. So ist sichergestellt, dass das Geld direkt in das Projekt fliesst.
Ausbildungen:
– Coiffeur CHF 70.- 3 Monate
– Schneider CHF 105.- 6 Monate
– Mechaniker CHF 195.- Pro Jahr
– FaGe mit Internat CHF 670.- Pro Jahr
– FaGe ohne Internat CHF 530.- Pro Jahr
Schulabschluss:
– Abschluss der Sekundarschule mit Internat
CHF 570.- Pro Jahr
Vielen Herzlichen DANK für deine Unterstützung auch in diesem Jahr!