Was uns bewegt hat
Wie die Zeit vergeht. Das Jahr 2024 neigt sich bereits wieder dem Ende zu und bei uns in der Hope Group Mbalizi war wie jedes Jahr viel los. Doch zu Beginn schicken wir Ihnen herzliche Grüsse und bedanken uns von Herzen für Ihre Unterstützung auch in diesem Jahr.
In diesem Jahr haben wir in der Hope Group 112 Kinder unterstützt. 30 Kinder gehen in die Primarschule, 33 in die Sekundarschule, 1 Kind ist im Kindergarten und 2 sind noch kleiner. 5 Studenten sind an Universitäten, 11 in der Schule des Gesundheitswesens und 30 Studenten in verschiedenen Berufsausbildungen. Die Waisenkinder, welche im gesamten Gemeindeverband zusätzlich betreut werden, sind nochmals 244.
Wir schauen auf ein bewegtes Jahr zurück mit vielen schönen Ereignissen aber auch grossen Herausforderungen.
Seit über einem Jahr ist die Stelle von unserem Sozialarbeiter nicht besetzt. In dieser Zeit hat Albert Nzunda, das ist der Lehrer der Sekundarschüler, diese Aufgaben übernommen. Nun freut es uns sehr, dass er Mitte Oktober die Ausbildung als Sozialarbeiter angefangen hat und somit die Stelle offiziell besetzt wird. Dies ist für uns ein grosser Gewinn, denn er hat bereits das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen und weiss wie wir in der Hope arbeiten.
Vielleicht erinnern sie sich noch an Injili Gift, er war einer unserer Jugendlichen der ziemlich rebellierte, er wurde jedoch etwas ruhiger und hat doch noch die vierte Sekundarstufe abgeschlossen. Jetzt ist er an einer Sportschule in Dodoma, was sein grosser Traum war. Er wird dort einen Abschluss auf Gymnasiumstufe machen und hat das erste Jahr mit ziemlich guten Ergebnissen abgeschlossen. Er blüht richtig auf, was für uns eine grosse Freude ist.
Zusammen genossen wir auch dieses Jahr einen Ausflug in den Zoo, das Baden im Malawisee, eine Movie-Night mit übernachten und feinem Sonntagszopf zum Frühstück. Wir backten, bastelten und feierten ein richtig schönes Weihnachtsfest mit Besuch im Spital bei den Kranken. Neben diesen Highlights verbrachten wir aber auch viel Zeit mit den Kindern beim Spielen oder im Austausch miteinander.
Anfangs November durften wir 20 Jahre Hope Group Mbalizi feiern. Und das wurde auch ausgiebig gemacht. Die Feier startete um 14 Uhr nachmittags. Die Kinder und Gäste trafen ein und zusammen begrüssten wir dann eine halbe Stunde später unseren Ehrengast. Es wurden Reden gehalten getanzt, gesungen, gelacht die Geschichte der Hope vorgelesen, Bilder gezeigt und natürlich auch fein gegessen. Am Vortag wurde ein Baum ohne Blätter an die Wand gemalt. Zum Abschluss und zur Feier des Tages konnten dort die Kinder noch ihre Handabdrücke auf der Wand verewigen und somit ist daraus nun ein schönes Bild von einem Baum mit Blättern entstanden.
Wie bereits im letzten Jahr halten uns unsere Jugendlichen ziemlich auf Trab. Die grösste Herausforderung ist die Schule und Ausbildung. Immer wieder haben wir solche, welche einfach keine Lust auf Schule und Ausbildung haben, zu Hause bleiben oder davonlaufen. Diese Jugendlichen suchen wir auf, führen Gespräche oder lassen ihnen manchmal auch einfach ein wenig Raum, bis sie von allein zurückkommen. Dies braucht immer wieder viel Geduld, Ausdauer, Weisheit und Verständnis. In solchen Momenten tut der Austausch und das wöchentliche Gebet miteinander gut. Auch ist es hilfreich, sich immer wieder von neuem bewusst zu werden, was genau diese Jugendlichen bereits alles erlebt haben und was ihnen in vielen Abschnitten ihres Lebens gefehlt hat. Gerne lassen wir euch nachfolgend an zwei solchen Leben von Kindern aus der Hope Group teilhaben.
Meine Geschichte
Mein Name ist Anoba Rashid. Ich bin das erste von vier Kindern in unserer Familie und bin in meinem 20. Lebensjahr. Mein Leben begann als ich am 08.05.2005 in Mbeya Tansania geboren wurde. Als ich dann sieben Jahre alt war, startete ich mit der ersten Klasse in der Mapambano Schule in Mbalizi. Nachdem ich mit der Primarschule fertig war, besuchte ich die Sekundarschule Usongwe. Etwas das ich nie vergessen werde ist die Zeit in der mein Vater krank wurde. Das Leben unserer Familie veränderte sich stark. Wir hatten grosse Sorgen und zu wenig Geld für grundlegende Sachen. Es wurde immer schwieriger, der Gesundheitszustand meines Vaters verschlechterte sich und die Behandlungskosten stiegen höher und höher. Er entschied sich unsere Felder zu verkaufen um Geld für weitere Behandlungen zu haben; doch leider starb er im Jahr 2017. Als mein Vater starb, liess er mich, meine zwei Schwestern und meine schwangere Mutter zurück. Unsere Situation wurde immer schlimmer. Das Essen reichte nicht aus, was an den fehlenden Feldern lag, welche verkauft oder von der Familie unseres Vaters übernommen wurden. In dieser aussichtslosen Situation kam ein Wendepunkt. Ich, meine zwei Schwestern und meine damals noch ungeborene dritte Schwester wurden alle ein Teil der Hope Group Mbalizi. Bis heute werden wir dort versorgt und unterstütz. Vielen Dank!
Ich heisse Clement Mabula, bin 16 Jahre alt und gehe in die erste Oberstufe in der Usongwe Sekundarschule. Ich bin das älteste Kind in unserer Familie und habe noch zwei Brüder Benjamin und Charles. Ich ging in die erste Klasse in einem kleinen Dorf namens Mtibwa, welches in der Region Morogoro liegt und lebte mit beiden Eltern und Geschwistern zusammen. Als ich in der vierten Klasse war ging unsere Mutter los um ein neues Zuhause und Leben in einer anderen Region zu suchen und lies uns mit unserem Vater zurück. Nach fünf Monaten verliess uns dann unser Vater ebenfalls. Wir haben sehr gelitten und mussten zu unserer Tante umziehen, welche in der Nähe wohnte. Nach zwei Wochen kehrte unsere Mutter zurück und entschied, mit uns nach Mbeya umzuziehen. Dort lebten wir für drei Monate und zogen dann weiter in den Vorort Mbalizi. Dort besuchten wir dann wieder die Schule und mein jüngster Bruder fing mit dem Kindergarten an. Eines Tages während der Schule, brach mein Bruder Benjamin zusammen, daraufhin brachte der Lehrer ihn ins Spital. Der Arzt der ihn untersuchte stellte jedoch keine Krankheit fest. Er sagte uns wir sollen ihm ein Süssgetränk und Essen geben, denn mein Bruder litt so stark Hunger das er zusammenbrach. Das Problem war, wir hatten kein Essen zu Hause, denn unsere Mutter war schon seit einiger Zeit krank und konnte nicht arbeiten. In dieser schwierigen Situation wurde die Hope Group angefragt uns zu helfen und wir wurden aufgenommen. Jetzt geht es uns allen gut und wir gehen jeden Tag in der Hope Group ein und aus.
Asante sana
Wir als Hope Group bedanken uns von Herzen für Ihre Unterstützung im Jahr 2024.
Die Familien und Betreuer Ihres Patenkindes freuen sich über die erhaltene Hilfe.
Der jährliche Patenschaftsbeitrag von CHF 200.00 wurde gedrittelt und direkt für Ihr Kind wie folgt eingesetzt:
– Schulgeld, Uniform, Kleider, Schuhe, Seife etc.
– Mais, Reis und Bohnen für die Pflegefamilien.
– Beitrag für die Mahlzeiten. Wir bieten von Montag bis Freitag Mittagessen an und dreimal in der Woche ein Abendessen.
Ebenfalls danken wir allen, die uns mit freien und speziellen Beiträgen unterstützt haben. Das hilft uns, den Kindern zu helfen, welche keine Paten haben.
Wir besuchen die Kinder immer wieder, sei es in der Schule oder Daheim und sind froh, dass wir dank Ihrer Unterstützung helfen dürfen.
Helfen Sie im Jahr 2025 wieder mit?
Vielen Dank im Voraus!
Ihr Hope Group Team